Zusammen mit Roland Schiltknecht, einem der ganz grossen Virtuosen auf dem Hackbrett (zu hören u.a. auch auf Stephan Eichers „Engelberg“) präsentiert der Gitarrist/Multiinstrumentalist Robbie Caruso sphärische und melodiöse Klangwelten. Der Schlagzeuger Reto Spoerli liefert mit seinem präzisen Drumming das solide Groove-Fundament und der Keyboarder Philippe Kuhn komplettiert das Klangspektrum des Quartetts.
Das Repertoire besteht hauptsächlich aus Kompositionen von Caruso, welche auf den letzten beiden Alben „Golden Matrix“ (2014) und „Honeymoon Deluxe“ (2010) veröffentlicht wurden. Die Tracks lassen live viel Raum für instrumentale Improvisation. Stilistisch ist die Band nur schwer einzuordnen. Ihre Musik ist ein kreativer und überraschender Mix aus Alpen- und Orientklängen, eingängigen Melodien mit Popappeal, repetitiven, meditativen Tonfolgen mit modernen und bluesig-jazzigen Anleihen bis hin zu elektronisch, spacigen House- und Dance-Beats.
Caruso‘s ausdruckstarkes Gitarrenspiel, Schiltknecht‘s variantenreiches Hackbrett, Spoerli‘s filigrane Rhythmen und Kuhn‘s exquisite Tastenkunst verschmelzen mit den verwendeten Loops zu einem einzigartigen, unverwechselbaren Sound. Dieses Spannungsfeld verleiht dem Caruso Chillout Orchestra einen ganz eigenen, unwiderstehlichen akustischen Charme, dem man sich nur schwer entziehen kann.
Die Tracks, welche Multiinstrumentalist Caruso im eigenen Studio produziert, tragen seine unverkennbare Handschrift. Der virtuose, gefühlvolle Gitarrensound gepaart mit unwiderstehlichen Grooves und Beats klingt modern und altmodisch zugleich. Kein Widerspruch, denn es ist trotz Digitaltechnologie immer Handwerk pur. Die eine oder andere Sequenz mag zuweilen an frühere Alben von Moby oder Massive Attack erinnern; stilistisch offen, abwechslungsreich und doch immer mit einem Roten Faden; dann wieder wird's eher episch, wie zu besten Pink Floyd Tagen. Letztlich passt dann aber doch wieder keine Schublade, denn der Sound von Caruso ist dafür zu eigenständig, und das ist gut so!
Die sphärischen, melodiösen und rhythmischen Klänge ziehen den Zuhörer in ihren Bann. Das Stil-Spektrum reicht von leisen, sanften Ambient-Anleihen über Ethno Blues Einflüsse bis zu groovig-chilligen Deep-House-ähnlichen Exkursen. Ein Lauschangriff der Extraklasse, Sounds die perfekt passen zur faulen Mittagsstunde, zur Aussicht auf einen Abend mit Grilladen auf der Dachterrasse, zu langen Spaziergängen über Hügel, Flüssen oder dem Meer entlang, zu Hände hinter dem Kopf verschränken und Beine anwinkeln, zu mit sich alleine ein Glas Wein trinken, zum Abkapseln inmitten sonnengebräuntem Fleisch, zu Zugfahrten Richtung Süden, zu einem perfekten Sonnenuntergang, zu erotisch knisternder Zweisamkeit, zu langweiligen Sonntagnachmittagen, zu aufregenden Nachtstunden, zu...?